08.02.2001
Alexandra Wagner

Zur Notwendigkeit der Diskussion über gesellschaftliche Leitbilder

Plädoyer für ein neues Normalarbeitsverhältnis

Wann immer über Einzelfragen der Ausgestaltung und Reformierung des Erwerbsund Sozialsystems diskutiert wird – sei es die Rentendebatte, die Niedriglohndebatte, die Diskussion über Arbeitszeitverkürzung usw. – liegen der Kontroverse, ob ausgesprochen oder nicht, unterschiedliche gesellschaftliche Leitbilder zugrunde. Die gegenwärtig breit akzeptierte These von der Erosion des Normalarbeitsverhältnisses ist nicht etwa – wie es oberflächlich betrachtet den Anschein haben mag – Ausdruck der Verabschiedung von jeglichem Leitbild für die Erwerbsarbeit; sie zeigt vielmehr, daß sich das bisherige Leitbild in der Krise befindet und in Konkurrenz zu anderen Leitbildern steht: Etablierung einer gesellschaftlichen Norm von Erwerbsarbeit oder Pluralisierung von Erwerbsformen, Sicherung oder Freigabe des Arbeitszeitstandards, kollektive oder private Vorsorge zur Absicherung sozialer Risiken – der Fragenkatalog ist beliebig erweiterbar.

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