Aachen, Wirtschaft in der Krise - und kein Ende abzusehen?
Vortrag von Gunter Quaißer
Im vergangenen Jahr schrumpfte die Wirtschaft in Deutschland wie nie zuvor: ein Minus von fünf Prozent war vorher gar nicht denkbar. Für die nächsten Jahre gehen die Expertinnen und Experten von einem moderaten Wachstum aus, so dass die Wirtschaft vielleicht 2012 oder 2013 wieder auf dem Vorkrisenniveau angekommen sein wird. Das ist eine dramatische Situation, denn in der Zwischenzeit wird die Produktivität weiter wachsen!
In der Krise hatte die Bundesregierung ihre alten Wirtschaftsrezepte über Bord geworfen und mit Konjunkturprogrammen und Förderung der Kurzarbeit zwei zuvor noch verteufelte Instrumente angewandt. Diese müssen aber weitergeführt werden: nur mit einem Zukunfts- und Investitionsprogramm sowie der Verstetigung der Arbeitszeitverkürzung kann die Krise überwunden werden. Dies muss durch eine expansive Wirtschaftspolitik und durch eine stark wachsende Binnennachfrage, die sich aus erhöhten Masseneinkommen speisen muss, unterstützt werden. Ansonsten drohen mehr Arbeitslosigkeit, mehr Armut und mehr prekäre Beschäftigung.
Die Krise zeigt, dass ein entfesselter Marktkapitalismus nicht die beste aller Lösungen ist. Neue Regeln sind erforderlich, um ein nachhaltiges und soziales Wirtschaften zu ermöglichen. Der Referent ist Ökonom und Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik.
Ort: Volkshochschule Aachen, Peterstraße 21-25
VHS Aachen
Wo?
Aachen
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Wir sind
eine Gruppe von Ökonom*innen und Gewerkschafter*innen, die sich kritisch mit der aktuellen Wirtschaftspolitik auseinandersetzt.
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Wir wollen
der angeblichen Alternativlosigkeit neoliberaler Politik die reale Alternative einer sozialen Politik entgegensetzen.
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Wir veröffentlichen
jedes Jahr, neben verschiedenen Expertisen, das Memorandum als Stellungsnahme für eine andere Wirtschaftspolitik.