SONDERMEMORANDUM 2003

35-Stunden-Woche in Ostdeutschland - gerecht, wirksam und bezahlbar. Argumente gegen die ideologische Verteufelung der Gewerkschaften

Positionen in der Arbeitskampfauseinandersetzung
Anfang des Jahres hat die IG Metall die Arbeitszeitbestimmungen in der ostdeutschen Stahl- sowie Metall- und Elektroindustrie aufgekündigt. Zielsetzung war der Abbau der Wochenarbeitszeit von gegenwärtig 38 auf 35 Stunden und damit eine Angleichung an die westdeutschen Bedingungen. Unter Hinweis auf die angespannte wirtschaftliche Lage im Osten und den unveränderten Nachholbedarf gegenüber der westdeutschen Industrie kündigten daraufhin die Metallarbeitgeber in Sachsen den Manteltarifvertrag. Die Fronten verhärteten sich rasch: Nach den Arbeitern in der ostdeutschen Stahlindustrie traten zunächst ihre Kollegen in der sächsischen, dann auch in der brandenburgischen Metall- und Elektroindustrie in den Arbeitskampf ein. Die Streiks konzentrierten sich zunächst auf die Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauunternehmen, erstreckten sich dann aber auch auf die großen Betriebe wie das VW-Werk in Zwickau.

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